Da wir diverse Rückfragen zu Biokunststoffen erhalten haben, hier ein kleines FAQ zu deren Einsatz und Einfärbung.

Was genau versteht man eigentlich unter Biokunststoff?
Biokunststoffe sind Kunststoffe die mehrheitlich aus biobasierten Rohstoffen bestehen und/oder biologisch abbaubar sind. D.h. ein aus z.B. Zellulose gewonnener Kunststoff ist ein Biokunststoff. Ein aus Rohöl gewonnener Kunststoff der biologisch abbaubar ist fällt aber auch unter diese Definition. Wie definiert man also die Unterschiede?
Es wird in 3 Haupteigenschaften unterteilt:

Biobasiert:
Der Kunststoff wird aus nachwachsenden bzw. erneuerbaren Rohstoffen gewonnen. Dieser Kunststoff muss dabei nicht zwingend bioabbaubar sein. Der Begriff ist nicht geschützt, es gibt jedoch 2 freiwillige Zertifizierungen nach DIN CERTCO und nach Vincotte, die jeweils zertifizieren, wie hoch der Anteil an organischer Komponente im Endprodukt ist.

Bioabbaubar:
Der Kunststoff erfüllt diese Eigenschaft, wenn ohne Betrachtung einer Zeit davon ausgegangen werden kann, dass alle organischen Komponenten sich zersetzen. Diese Eigenschaft ist dabei nicht sehr trennscharf, wie lange oder gut der Abbau stattfinden muss. Außerdem können diese Kunststoffe auch aus Rohöl hergestellt werden. Kompostierbar:
Der Kunststoff erfüllt die Anforderungen der EN 13432 zur Kompostierung und wird innerhalb von 12 Wochen in einer industriellen Kompostierungsanlage zu 90% abgebaut. Diesen zertifizierten Fall hatten wir hier (LINK) in unserem letzten Newsletter besprochen. Die EN 13432 sagt explizit nichts zur Niedertemperaturkompostierung im privaten Komposthaufen, sondern bezieht sich explizit auf industrielle Anlagen. Auch diese Kunststoffe können aus Rohöl hergestellt werden.

Biobasiert und Bioabbaubar:
Die Einzige Gruppe der Biokunststoffe, die sowohl aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, als auch die Kriterien des biologischen Abbaus erfüllt. Allerdings kann auch diese Königsdiziplin der Biokunststoffe zu einem Großteil aus Erdöl bestehen, solange die abbaubaren Eigenschaften nicht leiden. Einfärbung von Biokunststoffen:
Biokunststoffe können grundsätzlich mit normalem Masterbatch eingefärbt werden, solange keine spezifischen Eigenschaften erreicht werden sollen. Es können auch bewährte Standardträger wie PE oder EVA genutzt werden, solange keine Abbaubarkeit erreicht werden soll.


Trotzdem sollte zum Erhalt der gewünschten „Bioqualität“ des jeweiligen Biokunststoffes ein passendes Masterbatch mit den entsprechenden Eigenschaften gewählt werden.
Hoch relevant  wird die Wahl des Masterbatches und seiner Inhaltsstoffe, wenn eine Kompostierbarkeit nach EN13432 erreicht werden soll. Dort werden auch die durch das Masterbatch eingebrachten Komponenten wie Farbmittel und Additive betrachtet.

Quelle: Bio-basierter Kunststoff – Wikipedia

Wenn Sie weitere Fragen zur Einfärbung von Biokunststoffen haben oder ein aktuelles Projekt zum Thema Kompostierbarkeit, dann kommen Sie gerne jederzeit auf uns zu!